Facebook verspielt Vertrauen bei den Usern
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Soziales Netzwerk kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus

Seit 10 Jahren gibt es nun Facebook in Deutschland. Die Social Media-Plattform hat in dieser kurzen Zeit eine rasende, ja beispiellose Entwicklung hinter sich gebracht. Für Unternehmen, ob kleines Unternehmen oder Großkonzern, ist Facebook meiner Meinung nach zum wichtigen Marktplatz geworden.

Facebook hat es geschafft den Dialog zu potentiellen Kunden und Interessenten, aber auch zu möglichen Partnern und künftigen Mitarbeitern zu etablieren. Nirgends wird so viel kommentiert, gefragt und geantwortet, wie hier.

Einzig Youtube kann Facebook Paroli bieten. Doch Facebook hat sich gut aufgestellt. Dank der Übernahmen von Instagram und WhatsApp hat die Zuckerberg-Company sich weitere Standbeine geschaffen, die sehr erfolgreich sind. Andere Netzwerke, wie etwa twitter oder snapchat, konnten sich nicht so gut entwickeln und spielen vor allem für KMUs nur eine untergeordnete bis gar keine Rolle.

Derzeit tauschen sich 32 Millionen Nutzer in Deutschland (Stand 09/18) auf Facebook aus. Teilen Informationen, posten Fotos und Videos und diskutieren in Gruppen, die quasi die früheren Foren z. T. abgelöst haben.

Facebook gehört zu den am meisten installierten Apps auf Smartphones

Doch die letzten Monate geriet Facebook in die Schlagzeilen. Hackerangriffe, Datenmissbrauch und der Abgang wichtiger Führungsleute aus dem Konzern, lassen die Plattform aktuell ziemlich schlecht dastehen.

Jetzt folgen die ersten Meldungen, dass Zuckerberg & Co Nutzer verlieren. Zwar haben bisher die negativen Nachrichten der Entwicklung des Fanwachstums nichts anhaben können, aber seit Sommer dieses Jahres gehen die Seitenaufrufe zurück.

Besorgniserregend finde ich die Meldung, dass Facebook zur Inhaltsüberwachung seit kurzem mit dem Atlantic Council zusammenarbeitet, einer sehr einflussreichen Denkfabrik, die unter anderem von Regierungsvertretern und Ex-Militärs gesteuert wird.

Leider erfahren die Facebook-Nutzer nicht, ob das Soziale Netzwerk Maßnahmen zur Sicherung der persönlichen Daten unternommen hat. Es wird allerdings aufgeklärt, beispielsweise mit Hinweisen in der Timeline, was man zum Schutz der eigenen Privatsphäre tun kann.

Unzufrieden mit der Entwicklung von Facebook sind ebenso die ehemaligen Chefs von Instagram und WhatsApp, die mittlerweile das Unternehmen verlassen haben. Auch Brian Amerige, der führende Produktentwickler bei Facebook, kann sich mit der immer eingeschränkteren Redefreiheit auf der Plattform nicht mehr identifizieren und ist Anfang Oktober aus dem Unternehmen ausgeschieden.  

Was bedeutet das für kleine und mittlere Unternehmen, die auf Facebook eine Fanpage betreiben und Werbung in dem Sozialen Netzwerk schalten?
Wachsam bleiben und die Entwicklung beobachten. Sollte das umstrittene Netzwerkdurchsetzungsgesetz und ein wiederholter Datenmissbrauch das Vertrauen in Facebook negativ beeinflussen, werden User sich abwenden und nur noch Messaging-Dienste, wie WhatsApp nutzen.

Alternativen zu Facebook gibt es zwar, wie beispielsweise Human Connections (aus Deutschland), ein nicht-kommerzielles Netzwerk. Allerdings befindet es sich noch in einem Entwicklungsstadium. Außerdem wird es für Unternehmen uninteressant sein, da es sich ausschließlich aus Spenden finanziert. Ob es sich wirklich durchsetzen kann, bleibt fraglich.

Dann gibt es noch vk.com aus Russland, was jedoch noch lange nicht so gut entwickelt ist, wie Facebook und zu wenig Nutzer aus Deutschland hat. Zum Teil gibt es Probleme mit den Übersetzungen.

Bisher konnte Facebook immer wieder die Fans bei der Stange halten. Nützliche Funktionen, wie Stories, 360-Grad-Fotos oder in die Einbindung von Instagram in Facebook, haben dazu beigetragen. Dies gilt vor allem für die mobilen Apps, denn der Erfolg von Facebook spielt sich in erster Linie auf dem Smartphone ab.

Letztlich hängt es natürlich auch von den Menschen ab, wie zivilisiert sie sich in den Sozialen Netzwerken verhalten und ob sie fair untereinander diskutieren.

Gut gemachter Content bleibt Erfolgsfaktor

Unternehmen tun gut daran, ihre Fans mit guten Content zu versorgen. Wer nutzenstiftend auf Facebook unterwegs ist und sich Mühe gibt visuell aufbereitete Infos in Form von Fotos und Video zu posten, die nicht allzu werblich ihre Zielgruppe erreichen soll, wird positiv wahrgenommen.

Keine Reichweite ohne Werbung

Doch mit dem Absetzen eines kostenfreien Posts, der nur die Fans erreicht, ist es nicht getan. Die meisten KMUs haben nicht tausende von Fans. Wer mehr potentielle Kunden erreichen will, muss dafür Werbegeld in die Hand nehmen. Zwar schaffen Posts, mit denen interagiert wird für eine gewisse Zeit eine gute Sichtbarkeit, aber das reicht nicht aus um mehr Fans zu gewinnen.

Werbung nur über den Werbeanzeigen-Manager

Wer sich entschieden hat Facebook als strategische Werbeplattform zu nutzen, muss dafür den Werbeanzeigenmanager verwenden. Die einfache Form aus einem Post einen Sponsored Post zu machen ist nicht zielführend. Der Aufwand Anzeigen über den Manager zu verwalten ist jedoch nicht unerheblich, denn die Möglichkeiten neue Fans zu generieren sind einfach riesig. Allein schon das Erfassen von Zielen und Zielgruppen nimmt viel Zeit in Anspruch. Danach die Kampagnen zu planen ist meiner Meinung nach ohne externe Unterstützung nicht zu stemmen.

Mein Fazit:

Trotz aller negativer Publicity bleibt Facebook eine wichtige Plattform für das Online- bzw. Social Media Marketing. Insbesondere KMUs sind gut beraten in Facebook weiterhin aktiv zu bleiben. Ein Monatsbudget von etwa 50 bis 100 Euro ist jedoch Pflicht.