Die deutsche Grammatik hat weder politisch noch sozial die Absicht, irgendwen zu diskriminieren
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Wenn Gerndersternchen und Binnen-I die Lesbarkeit und Verständlichkeit von Texten verhunzt

Kaum Akzeptanz in der Bevölkerung (auch nicht bei der SEO)

 

 

Geht es Ihnen auch so, dass gegenderte Texte schlecht zu lesen sind? Mich stört es ungemein und mit dieser Meinung bin ich nicht allein. In mehreren Umfragen von Online-Medien, wie Welt oder die FAZ wurde ermittelt, dass der Großteil (ca. 70 %) der Bevölkerung nicht gendern will. Die Gegner sehen vor allem ein Bevormundung durch Leitmedien, wie ARD und ZDF, die scheinbar aus ideologischen Gründen die Gendersprache durchsetzen wollen. Ganz egal, ob Gendersternchen, Binnen-I oder der Unterstrich, diese Zeichen sollen eine ideologische Botschaft vermitteln, die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Sprache.

Laut einem Artikel der FAZ, in dem der Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Olav Hackstein zu Wort kommt, wird das Missverständnis erklärt.
Zitat:

Die deutsche Grammatik hat weder politisch noch sozial die Absicht, irgendwen zu diskriminieren, sagt der Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Olav Hackstein in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Maskulinum, Femininum und Neutrum können im Deutschen jedes Geschlecht benennen, das zeigten Wörter wie „Liebling“ oder „Zwilling“. „Das Kind“ könne auf ein männliches oder weibliches Kind hindeuten.

Dass Genderbefürworter „man/jedermann“ als männlich deuten, sei ein Missverständnis, bedingt durch die historische Sprachentwicklung: Das Wort hat als Stamm nicht „Mann“, sondern „Mensch“, was vor allem deutlich wird, wenn man die Bedeutung ins Neuhochdeutsche oder Englische zurückverfolgt. Die Grammatik könne demnach gar nicht diskriminierend sein, „da ihr einziger Daseinszweck darin besteht, eine erfolgreiche und ökonomische Kommunikation zu gewährleisten.“ Daher sei es nötig, zwischen dem sprachlichen System per Spracherwerb und der Sprachverwendung zu unterscheiden.

Das System selbst kann nicht diskriminieren, die Sprachverwendung hingegen schon. Daher haben, so Hackstein, Verwaltungen, Behörden, Ministerien oder Universitäten nicht das Recht, die Grammatik zu verändern. Sprachkritik darf sich nicht gegen die Grammatik wenden, sondern nur gegen den Sprachgebrauch. Nur weil ein Wort falsch verstanden werden kann, darf es nicht von oben so verändert werden, dass seine Einordnung im grammatikalischen Kontext verfälscht wird: „Eine sich auf Missverständnissen der sprachlichen Verhältnisse gründende Grammatik- und Sprachkorrektur ist daher sachlich falsch und erweist sich als rein ideologisch motiviert.“

Quelle: VDS-ev.de

 

 

„Gendern klingt einfach aufgesetzt und unnatürlich.“

Hans Kaufmann (VDS-Region Hamburg)

 

 

In einer von dem Magazin „Wirtschaftswoche“ veröffentlichten Umfrage, bei dem 1.500 Top-Manager und Geschäftsführer befragt wurde, wie ihre Meinung zum Gendern ist, wurde ein ebenso klaren Bild gegen die Sprachentwicklung sichtbar. Nur 7 Prozent halten das Gendersternchen für geeignet, um alle Geschlechter anzusprechen. Das Binnen-I (ManagerInnen) präferieren nur 5 Prozent, der sogenannte Gender-Gap (Manager_innen) kommt auf gerade mal 1 Prozent.

Die Mehrheit der Befragten, 56 Prozent, nutzt die Doppelform (auch Beidnennung genannt: Manager und Managerinnen), ein Viertel bevorzugt das generische Maskulinum. Als Grund für die Ablehnung der verschiedenen Genderformen wird vor allem die Sorge vor der Spaltung der Belegschaft genannt.

Doppelform als sinnvolle Alternative

Die „weiche“ Form des Genderns, welches ich für sinnvoll halte, ist die Doppelnennung. Beispiel: Kundinnen und Kunden. Das generische Maskulinum „Kunden“ wird damit umgangen. Ausdrücklich werden nun die weiblichen und die männlichen Kunden genannt. Der Vorteil dieser Regelung: Sie ist geschlechter- und sprachgerecht. Es lässt sich ebenso gut schreiben wie aussprechen. Anders die ideologische Gendervariante Kund*innen mit Genderstern. Außerdem hat man als Mann nicht das Gefühlt, dass ständig die weibliche Form im Vordergrund steht.

Allerdings eignet sich die doppelte Nennung nicht in allen Fällen. Sie ist nur im Plural praktikabel. Das generische Maskulinum benötigen wir weiter für den Singular, wie es der bekannte Spruch der Pharmaziewerbung zeigt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker. Es geht hier offenbar um die Berufsbezeichnung. Es wäre etwas lächerlich, dies auch nur gemäßigt zu gendern: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt/ihre Ärztin oder ihren Apotheker/ihre Apothekerin. Zumindest klingt das nach bürokratischer Überkorrektheit.

 

 

Videos mit Beispielen, bei denen explizit Frauen das Gendern kritisieren

 

 

 

Gendern wird wieder abgeschafft

Einige Magazine, Institutionen und Schulen haben das Gendersternchen wieder abgeschafft. So wurde beispielsweise im Bundesland Sachsen an Schulen das Sonderzeichen verboten. Auch das Journal Frankfurt ist wieder zur weichen Doppelform zurückgekehrt.

 

 

 

 

 

„Offenbar interessiert sich die Stadt nicht so sehr für Legastheniker, Hör-/Sehgeschädigte sowie Autisten, die je nach Ausprägung ebenfalls Probleme mit Genderzeichen haben.“

VDS-Vorsitzende Walter Krämer in einer Pressemitteilung zum Erlass der Stadt Bochum eine „Handlungsanweisung zum Gendern“.

 

 

 

Keine Gleichberechtigung durch Genderstern

 

 

 

Die Nutzung des Gendersternchens soll dazu dienen, dass Leser beide Geschlechter gleich stark wahrnehmen. Eine Untersuchung von Psycholinguisten der Unis Kassel und Würzburg beweist indes das Gegenteil. Die Forscher haben rund 600 Probanden Sätze mit drei verschiedenen Genderformen „Autor*innen“, „Autoren“ sowie „Autorinnen und Autoren“ vorgelegt.

Dazu zeigten sie ihnen einen zweiten Satz, in dem entweder von Männern oder von Frauen die Rede war. Die Probanden verknüpften die Form mit dem Gendersternchen öfter mit Frauen als mit Männern. Bei „Autoren“ war es umgekehrt.

 

 

Die Verbindung des generischen Maskulinums mit dem Männlichen war stärker ausgeprägt als die Verbindung von der mit Stern gegenderten Form mit dem Weiblichen. Die Forscher schließen aus diesen Befunden, dass das Problem der Ungleichbehandlung nicht durch den Gebrauch des Sterns gelöst sei.

Eine gleich starke Vorstellung von Männern und Frauen wurde erzeugt, wenn weibliche und männliche Form miteinander gebraucht wurden, das ist die sogenannte Beidnennung. (Quelle: Verein Deutsche Sprache, 12.03.22)

 

 

Umfrage mit klarer Tendenz das Gendern zu lassen (ergänzt Mai 2022)

 

 

 

Apropos Gendern und Suchmaschinenoptimierung: Wie sieht es denn da aus?

Um es kurz zu machen, es ist uninteressant, zumindest zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags. Die Suche findet in Google mit dem generischen Maskulinum statt. Es sucht so gut wie niemand nach „Forscher*innen“ sondern nach „Forschern“. Google Trends liefert hierfür einige Erkenntnisse.

Wer auf Kundenseite nun unbedingt auf seinen Websiteinhalten das Gendern durchsetzen will, sei gewarnt. Es bringt nichts. Wenn Sie nach „Rechtsanwältin Fulda“ googeln, bekommen Sie „Rechtsanwälte“ angezeigt. Google stellt demnach (noch) keine nach der weiblichen Form geschrieben Suchergebnisse zur Verfügung. Das gilt ebenso für die Sternchen, Binnen-I usw. Natürlich werden Sie sich als Anwältin auch so nennen, doch vermeiden Sie es in Titel-Tags, Descriptions und Überschriften die Genderendungen „*:_“ einzusetzen. Bleiben Sie beim „weichen“ Gendern.

 

 

Stopp gendern

Fazit: Der Internet-Redakteur bleibt – wenn überhaupt – beim „weichen“ gendern. So liest es sich gut und niemand wird diskriminiert.