Sind Anzeigen in Print noch zeitgemäß?
Online Marketing Fulda Content Marketing

Relevante Keywords spielen auch bei der Online-PR eine wichtige Rolle

Fragen meiner Kunden aus dem Landkreis Fulda haben oft damit zu tun, ob sich das Schalten von Anzeigen in Zeitungen und Werbeblättchen überhaupt noch lohnt, wenn diese immer weniger gelesen werden. Für mich als Werbevermeider ist die Antwort klar: Nein, lohnt sich nicht. Was nicht gleichzusetzen ist mit „keine Werbung mehr zu schalten“. Ganz auf Werbung kann wohl kaum ein Unternehmen verzichten, auch wenn die Entwicklung dahin geht, mehr in Content-Marketing zu investieren. Es stellt sich nun die Frage, wie lässt sich das Marketingbudget effizient und gezielt einsetzen. Hierzu ein paar Empfehlungen von mir.

Es wird immer weniger Zeitung gelesen, warum dann noch Anzeigen dort schalten?

Pull statt Push
Wir leben in einem Zeitalter, wo traditionelle Werbung – vor allem Push-Werbung – immer mehr durch digitalisierte Marketingmaßnahmen – allen voran Pull-Marketing – abgelöst werden. Für viele Firmen ist das nicht nur finanziell ein Problem sondern auch ein erheblicher Mehraufwand, Marketing insgesamt erfolgreich umzusetzen. Mit Push-Werbung wird versucht Bedarf bei Verbrauchern zu erzeugen, was immer schwieriger durch die immense Flut an Werbebotschaften wird.

Das Pull-Prinzip holt im Gegensatz zu Push potentielle Kunden bei ihrem Bedarf ab. Dazu braucht man nur ins Internet zu gehen und loszusurfen. Obwohl das Pull-Prinzip auch mit Werbung funktioniert, und diese im Bedarfsfall auch akzeptiert wird, ist Pull-Marketing vor allem eine Disziplin der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Diese ist wiederum stark mit Content-Marketing verknüpft, bei dem überwiegend auf Werbebotschaften verzichtet wird und User mit ihrem typischen Suchverhalten abholt.

Unternehmen müssen mehrgleisig fahren
Sowohl das Handwerk, als auch der Einzelhandel, lokal tätige Firmen sowie das Gesundheitswesen mit Ärzten und Therapeuten, müssen mehrgleisig fahren. Soll heißen: neben klassischen Anzeigen in Zeitungen bzw. Anzeigenblättern, ist auch noch die Website zu pflegen, Newsletter zu verfassen, Facebook zu betreuen und ggf. auch noch Videoclips zu produzieren. Für KMUs, aufgrund meiner Erfahrung, ist so ein Aufwand zur Neukundengewinnung und Kundenbindung kaum zu bewältigen.

Generationskonflikte was Marketingstrategie angeht
Viele Firmenchefs sind zudem verunsichert die richtige Entscheidung zu treffen, da es aufgrund von unterschiedlichen Generationen differenzierte Ansichten über den Nutzen des jeweiligen Marketing-Kanals gibt. Bei Familienunternehmen ist das beispielsweise der Fall, wo der Senior noch nicht ganz das Zepter an die nachfolgende Generation abgegeben hat. Die älteren Firmenchefs bekennen sich nach wie vor zur Zeitungswerbung oder zumindest für Printanzeigen im Allgemeinen. Doch angesichts von Preissteigerungen von 15 Prozent und mehr für eine Anzeige in der FZ (Vergleich Ende 2015 zu Frühjahr 2016) kommen auch bei der Generation der Baby Boomer immer mehr Zweifel auf.

KMUs stehen vor der Herausforderung gedrucktes und digitales Marketing zu machen (Foto: visualhunt)

Printanzeigen zu schalten ist bequem
Die jüngeren Firmenchefs sind hingegen überwiegend dem Internet aufgeschlossen und glauben, dass ihnen die Website schon ausreichen wird, um neue Kunden zu gewinnen. Eine Website zu haben ist ganz klar die wichtigste Maßnahme im digitalen Marketing, jedoch ist diese nur dann erfolgreich, wenn Maßnahmen zu deren Vermarktung getroffen werden. Und hier gibt es schon die ersten Probleme, die die Unternehmer gerne vor sich herschieben. Wie wird eine Website bzw. das Unternehmen so vermarktet, dass Sichtbarkeit und Wahrnehmung steigen? Nicht selten werden dann doch wieder Anzeigen geschaltet, denn es ist ja so schön bequem: Anzeigenthema wählen, Werbeagentur mit der Gestaltung beauftragen und freigeben, Anzeige an Zeitung mailen und buchen, fertig.

Digitale Vermarktung ist aufwendig
So leicht ist die Vermarktung im Web nicht, zumindest, wenn die Verantwortlichen keine Routine haben. Bannerwerbung wäre da noch am einfachsten, da der Prozess und der Aufwand in etwa vergleichbar ist mit Printanzeigen. Maßnahmen, wie Suchmaschinenoptimierung, AdWords-Kampagnen oder Social-Media sind nicht mal so einfach an eine Agentur abgegeben, die sich um alles kümmert. Der Aufwand für die Abstimmung der Aufgaben und deren Umsetzung ist weitaus höher. Deshalb scheuen viele Entscheider sich entweder in das Thema einzuarbeiten, oder sich eine Agentur zu suchen, die sie bei diesem Prozess begleitet.

Mangelnde Empathie für das, was der Kunde will
Eine Riesenhürde ist meiner Meinung nach immer noch die Schwierigkeit der Marketingverantwortlichen sich in die Lage der Kunden zu versetzen. Digitales Marketing erfordert in mehreren Disziplinen die Fähigkeit und Bereitschaft, Suchverhalten, Kaufmotive und Bedarfe von Kunden zu erkennen und die Maßnahmen darauf auszurichten. Dass Verbraucher Werbung immer weniger akzeptieren, liegt doch daran, dass Anzeigen meist langweilig sind und gerne die Werbeversprechen nicht halten, die sie anprangern. Ein Grund hierfür ist nicht zuletzt die Ideenlosigkeit der Firmenchefs. Wer sich mit der digitalen Vermarktung seines Unternehmens beschäftigt, wird besser verstehen, was Kunden wollen und wie man sie effizient ohne großes Nerven erreicht.

Regeln des Marketing haben sich geändert
Durch das Internet sind Konsumenten nicht nur zu Prosumenten geworden, sondern auch zu Käufern, deren Informationsrecherche sich ausgezeichnet nachvollziehen lässt. Google und Facebook sei Dank, denn die Marketingverantwortlichen bekommen von ihnen Daten und Analysewerkzeuge, die verlässliche Prognosen abliefern und somit Marketingentscheidungen erheblich vereinfachen. Die neuen Regeln des Marketings werden also von der digitalen Konkurrenz bestimmt und nicht von den abgedroschenen Überredungsfloskeln der Mediaberater aufseiten der Zeitungen.

Überzeugen, statt überreden
Wer bereit ist das Alte loszulassen und in Bedarfen und Suchverhalten zu denken, überzeugt, statt überredet. Es geht im Marketing um authentische Botschaften mit dem Ziel Kunden so zu beeinflussen, dass sie sich gut informiert fühlen und dann auch kaufen. Und jetzt sind wir bei den Maßnahmen angekommen, wie Kunden über den Weg der nützlichen Informationen überzeugt werden können: dem Content-Marketing.

Content-Marketing funktioniert nicht offline
Content-Marketing ist ja keine Erfindung des Internets. Diese Form des Marketings lässt sich natürlich auch offline umsetzten. Leider wird der Content in der Printwelt von Redakteuren übernommen, die in der Regel nichts mit ihren Kunden bzw. Auftragsgebern zu tun haben. Im Zeitungsgeschäft sind Anzeigen und Redaktion getrennt. Deshalb ist es so gut wie unmöglich, Content Marketing in der Zeitungswelt zu realisieren. Zu starr sind die Strukturen. Anstatt einer Anzeige einen redaktionellen Beitrag zu publizieren, ist nach wie vor schwierig für die Zeitungsmacher.

Vielfältige Möglichkeiten
Deshalb bleibt vielen Marketingverantwortlichen nichts anderes übrig, als Content-Marketing online umzusetzen, wo er natürlich längst etabliert ist und nutzenstiftend potenzielle Kunden informiert. Welche Maßnahmen infrage kommen, hängt von den Zielen und den bevorzugten Kanälen der KMUs ab. Üblich sind Online-PR, Blogs und Ratgeber. Aber auch Videos, die Produkte oder Dienstleistungen erklären, werden immer häufiger eingesetzt.

Empfehlungsmarketing ist auch nützlicher Content
Was noch nicht häufig genutzt wird, sind Empfehlungsmarketing, Newsletter und 360-Grad-Fotos im Streetview-Stil. Empfehlungsmarketing lässt sich ganz hervorragend mit Google My Business realisieren. Entscheidend für die KMUs ist es, eine Strategie umzusetzen, die gezielt Kunden anspricht, das diese eine Bewertung oder Empfehlung in Google selbst abgeben. Bekanntermaßen werden Empfehlungsschreiben von Kunden als sehr nützlich empfunden und sind deshalb auch äußerst nützlicher Content.

Empfehlungen wirken sich auch auf die Sichtbarkeit aus, wie an den Sternen zu sehen ist. Empfehlungen wirken sich auch auf die Sichtbarkeit aus, wie an den Sternen zu sehen ist.

Newsletter nicht zu werblich gestalten
Newsletter sind zwar ebenso ein starkes Kundengewinnungsinstrument, werden jedoch zu häufig werblich eingesetzt. Das liegt vor allem daran, dass es sehr viel mehr Arbeit ist, einen Newsletter mit nützlichen Informationen zu gestalten, die ja zuvor erst produziert werden müssen. Hier werden meiner Ansicht nach Kunden verprellt, wenn sich die Verantwortlichen zu wenig Mühe geben und wieder in die Werbemühle verfallen.

Virtuelle Rundgänge preiswert realisieren
360-Grad-Fotos, die beispielsweise einen virtuellen Rundgang in einem Ladengeschäft erlauben, sind noch eher selten. Dabei sind die technischen Möglichkeiten deutlich günstiger geworden. Lesen Sie hierzu einen Artikel auf meiner Website, wo ich die 360-Vollsphärenkamera Ricoh 360 vorstelle. Der Vorteil der Theta S ist ihr Einsatz für StreetView. Somit lassen sich Objekte und Räume auch mit dieser Technik  spannend visualisieren.

Nachfrage und Wettbewerb entscheiden über Marketing-Strategie
In wie weit Marketingentscheider jetzt doch werben müssen, hängt von der Nachfrage und dem Wettbewerb ab. Je nach Branche kann – wie gesagt – nicht ganz auf Werbung verzichtet werden. Es lässt sich in jedem Fall jedoch das Budget Richtung Online verschieben. Werbekosten lassen sich vermeiden, wenn die Wahrnehmung und Auffindbarkeit des eigenen Unternehmens sehr gut ist. Beispielsweise durch SEO oder Social-Media-Präsenz. Es sei allerdings gesagt, dass die Investitionen nicht weniger werden. Vor allem wenn erst begonnen wird, Content-Marketing nach und nach einzuführen. Langfristig lassen sich aus meiner Erfahrung jedoch Marketingkosten einsparen, wenn alle Maßnahmen beginnen zu greifen.

Wie sind Ihre Erfahrung als KMU? Lassen Sie es mich und meine Blogleser mit einem Kommentar wissen.