Die Psyche der regionalen Google-Suche
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Mit welchen Diensten Sie es am Smartphone zu tun haben, wie man sie unterscheidet und Sie sie fürs eigene Online-Marketing nutzen

Das Smartphone hat sich im Laufe der Jahre zum dominierenden Gerät für die Suche in Google entwickelt. Das hat massive Auswirkungen auf die Wahrnehmung und Auffindbarkeit von Unternehmen.

Eigene Dienste von Google verdrängen die organischen Suchergebnisse. Wer nur auf Suchmaschinenoptimierung setzt, wird nicht mehr genügend Kunden erreichen. Deshalb sollte man wissen, wie die Suche funktioniert, um Rückschlüsse daraus ziehen, wie man als Unternehmen von den Google-Diensten partizipiert.

 

Viele Nutzer können bei der Suche am Smartphone gar nicht unterscheiden, welche Dienste sich hinter dem jeweiligen Ergebnis verbergen. Bis zu vier unterschiedliche Produkte hat der Suchmaschinenriese in seiner im Browser integriert.

Ich gehe in diesem Artikel auf die Dienste ein und erkläre anhand eines typischen Beispiels, wie eine Suche üblicherweise vonstatten geht. Außer Google AdWords sind alle Services von Google kostenfrei.

Was zählt bei der Google-Suche? Ranking, Ladezeit und Vertrauen

Von elementarer Bedeutung sind beim Online-Marketing in Verbindung mit der Google-Suche drei Kriterien. Nämlich Ranking, Ladezeit und Vertrauen. Praktisches Beispiel: Ein potentieller Kunde will sich neue Fenster für sein Haus einbauen lassen. Er sucht deshalb einen Fensterbauer in seiner Nähe. Er gibt in seinem Smartphone in die Suche ein: „Fensterbau Fulda“ und nimmt hierbei sofort folgendes wahr:

  1. Als erstes: die Anzeigen von Google: AdWords
  2. Danach die Google-Karte mit Firmeneinträgen
  3. Als Drittes die Firmenadressen (Google My Business)
  4. Die zugehörigen Bewertungen zu den Firmenadressen
  5. und weiter unten beim runter scrollen: die aufgelisteten Firmen-Websites im Suchergebnis

Beispiel „Fensterbauer Fulda“

 

 

 

Foto: Internorm

Die Logik der Suche

Für den Suchenden läuft jetzt in Sekundenbruchteilen ein „Scan“ ab, der prüft, welche Unternehmen für ihn sichtbar und relevant sind und für deren Website-Besuch er sich entscheidet. Die Suche kann dabei in vier Phasen aufgeteilt werden.

  Ist bei den AdWords-Anzeigen ein interessantes Unternehmen dabei? Wenn ja, wird in der Regel auf die Textanzeige getippt und der Besucher landet auf der entsprechenden Website. 20 bis 40% der Surfer machen davon Gebrauch.

  Ist keine Anzeige relevant, wir weiter nach unten gescrollt zu der Karte. Meist wird diese angetippt und es öffnet sich Google maps mit allen Fensterbauern der Region. Mit dem Tippen auf eines der Fähnchen wird im unteren Bereich der Firmenname angezeigt und die Bewertung. Meist werden mehrere Fähnchen angetippt, um festzustellen welches Unternehmen was für eine Reputation hat. Erfahrungsgemäß wird auf die Einträge getippt mit den meisten positiven Bewertungen. Die Landingpage ist dann der Google Brancheneintrag My Business. Und erst zuletzt erfolgt die Anwahl des Buttons „Website“

  Ist der User mit den Ergebnissen immer noch nicht zufrieden, geht er wieder zurück auf die ursprüngliche Suche. Als nächstes werden die Brancheneinträge aufgelistet, die sind über „Mehr Orte“ erweitern lassen. Wieder sind zu den Firmen auch die Bewertungen zu sehen, die ebenfalls zum Dienst Google My Business gehören. Auch hier wird der Interessent auf das für ihn beste Ergebnis tippen, was unabhängig von der Platzierung der jeweiligen Einträge geschieht. Beim Tippen auf den Eintrag kommt wieder der vollständige Brancheneintrag bevor man die Website des Unternehmens tatsächlich besucht.

  Sind die Ergebnisse immer noch unbefriedigend, was an dieser Stelle schon immer unwahrscheinlicher wird, wird der Interessent runter zu den Ergebnissen blättern, die an vierter Stelle kommen, den sogenannten organischen Suchergebnissen. Die Websites mit dem relevantesten Inhalt in Bezug auf die Suchkombination des Users, werden nun angezeigt. Hier zeigt sich, ob die Website den Kriterien der SEO entspricht oder nicht. Die Seite, auf die der Suchende tippt, muss dabei nicht die Startseite sein, sondern kann eine Unterseite (Landingpage) sein, die genau auf das Suchergebnis passt.

Die Bewertungen beeinflussen das Nutzerverhalten stark

Kommen wir nun zum Punkt Vertrauen. Da in der mobilen Suchansicht so gut wie keine Grafiken angezeigt werden, sind kleine Icons, wie die Sterne bei den Bewertungen ein besonderer Eyecatcher. Sie signalisieren dem Nutzer ob ein Unternehmen einen guten Job macht oder nicht.

Da bei der lokalen Suche immer die Google-Karte und der Brancheneintrag weit oben unter den Anzeigen dargestellt werden, sind die Bewertungssternchen prominent platziert. Etwa zwei Drittel aller Surfer lässt sich von den Sternen beeinflussen. Soll heißen: die Unternehmen, die mehrere positive Bewertungen haben, bekommen mehr Besuche auf ihre Website bzw. ihr Profil im Brancheneintrag Google My Business.

Wer also kein gutes Ranking in der organischen Suche hat, kann mit guten Bewertungen punkten und diesen Nachteil wieder kompensieren.

Trauen die Kunden Google AdWords?

Jeder weiß, dass die besten Plätze im Suchergebnis von Anzeigen dominiert werden. Das ist natürlich in der mobilen Suche genauso, wie bei der Suche auf dem Desktop. Die Frage ist jedoch: trauen die Kunden den Anzeigen und tippen sie darauf? Ja, und zwar immer mehr, vor allem wenn regional gesucht wird.

Das liegt vor allem an der Qualität der Anzeigen und ihrer Darstellung. Hier hat Google im Laufe der Jahre zahlreiche Innovationen erzielt und werbetreibende Unternehmen verstehen es besser, gute Anzeigentexte zu erstellen. Das erhöht die Akzeptanz. Die Anzeigen sind zudem erheblich größer und mit Zusatzfunktionen, wie weiterführenden Links oder einem Entfernungshinweis erweitert geworden. Diese Entwicklung geht natürlich zu lasten der SEO.

Wer es kurz und knackig mag, dem reicht der Brancheneintrag

Der Brancheneintrag von Google, genannt My Business ist für die Kunden interessant, die keine detaillierten Infos brauchen. Also Kontaktdaten, Routing zum Unternehmen, ein paar Fotos vom Firmengebäude und vom Team, fertig. Dafür ist My Business ideal. Dieser Typ von User landet erst gar nicht auf der Firmen-Website, weil ihm die Infos genügen.

Da in jeder lokalen Suche der Brancheneintrag zu sehen ist und ebenfalls funktional ausgebaut wurde, ist es sehr relevant geworden. My Business liefert Ihnen als Unternehmen viele nützliche Infos, wie Besucherstatistiken und Nutzeraktionen.

Außerdem werden hier die Bewertungen verwaltet. Dass heißt, Sie erhalten eine Mail – sofern Sie bei My Bsuiess angemeldet sind – und können dem Kunden, der Ihnen eine Bewertung abgegeben hat, ein Feedback geben.

Doch Erfolg hat man als Unternehmen mir dem Brancheneintrag nur, wenn dieser vollständig gepflegt ist. Das ist nach wie vor keine Selbstverständlichkeit, denn nicht wenige Betriebe kümmern sich nicht um die Eintrag, weil Google es ihnen nicht mitteilt. Dadurch sind die Brancheneinträge nicht selten fehlerhaft.

Google My Business liefert kostenfreie Besuchsstatistiken
Spannend sind auch die Interaktionen mit dem Brancheneintrag

Website gefunden? Jetzt ist die Performance wichtig!

Hat der Suchende sich für eine Website entschieden muss nun eine wichtige Hürde genommen werden. Die Ladezeit der Website. Performance ist gerade bei mobilen Geräten wichtig, da sie natürlich abhängig von der Verbindung ist, sofern man nicht im WLAN unterwegs ist. Während im Fuldaer Umkreis die Mobilfunkverbindungen sehr gut sind und hierdurch Websites verhältnismäßig schnell am Smartphone geladen werden, sieht es im ländlichen Raum der Rhön deutlich schlechter aus. Lange Ladezeiten führen dazu, dass Smartphonenutzer nach zirka 30 Sekunden den Suchvorgang abbrechen.

Hat das nächste Unternehmen im Suchergebnis einen schnelleren Websiteaufbau, ergibt sich hier ein entscheidender Vorteil. Ist nun die erreichte Website mit guten Inhalten bestückt, hält sich der Besucher im Durchschnitt zwei bis drei Minuten auf. Ein Indikator, ob die Website hält, was sie verspricht, ist übrigens die Absprungrate. Diese liegt bei 35 bis 40 Prozent. Schlechte Werte sind 50 bis 60%.

Dass die Performance eine Website jedoch nicht überbewertet werden sollte, liegt an der Tatsache, dass die meisten User zu hause im WLAN surfen und nicht wenn sie unterwegs sind. Trotzdem macht es Sinn die Website hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit zu prüfen. Dazu gibt es das Google-Tool PageSpeed.

Was bedeutet jetzt die Analyse für Sie?

  1. Nutzen Sie auf jeden Fall den kostenfreien Brancheneintrag Google My Business.
  2. Werben Sie mit Google Adwords, auch wenn Sie ein gutes Ranking mit Ihrer Website in der organischen Suche haben. Die Kosten sind regional überschaubar.
  3. Lassen Sie Ihre Website hinsichtlich Ladezeit optimieren. Und stellen Sie Ihre Website – falls noch nicht geschehen – auf ein responsives Design um, damit Smartphone-User besser auf Ihrer Website surfen können.
  4. Stellen Sie sicher, dass Ihre Website immer wieder mit nützlichen Inhalten – Stichwort „Content Marketing“ gefüllt wird. Denken Sie auch daran veraltete Infos von Ihrer Website zu nehmen.
  5. Denken Sie beim Erstellen von Inhalten immer daran, was den Kunden interessiert. Erstellen Sie niemals Content, der irrelevant für Ihrer Zielgruppe ist. Die Integration von relevanten Keywords ist nach wie vor sehr wichtig.